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Orthopädie

Arthrose

Was tun wenn‘s weh tut?

Arthrosen erkennen, behandeln, stabilisieren: Das sind wichtige Bausteine für eine individuelle und erfolgreiche Behandlung.

Gezielte Injektionen, teils unter sonographischer, teils bildwandlergestützt, ermöglichen uns eine exakte Platzierung der Medikamente, denn: je genauer gezielt wird, desto effektiver kann die Dosis der verwendeten Medikamente wirken. Unser Leitsatz dabei lautet: so viel wie nötig, so wenig wie möglich! Die regelmäßige Verwendung von Lokalanästhetika (Betäubungsmittel) macht die Injektion schmerzarm und reduziert Nebenwirkungen. In die Gelenke injizierte Hyaluronsäure ist hierbei eine wichtige Ergänzung in der Arthrose-Therapie.

Zusätzlich führt die Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten und gezielter Muskelaufbau zu einer Verbesserung von arthrosebedingten Beschwerden.

Die Arthrose ist sicher die bedeutendste chronische Erkrankung des Bewegungsapparates.

Ursache ist ein degenerativer Prozess, bei dem die Versorgung des Knorpels zunehmend beeinträchtigt wird, dabei nimmt das Molekulargewicht und die Konzentration von Hyaluronsäure in der Gelenkflüssigkeit ab. Es ist aber einfach auch nur der medizinische Begriff für Gelenkabnutzung – und der trifft uns alle. Wir befinden uns also ab einem bestimmten Alter in einer sehr großen Gemeinschaft. Das am häufigsten betroffenen Gelenk ist das Hüftgelenk, aber natürlich sind in den Knie-, Hand- und Fingergelenken ebenfalls sehr häufig Arthrosen zu verzeichnen. Grundsätzlich ist in jedem Gelenk eine Arthroseentstehung möglich.

Viele Faktoren begünstigen die Entwicklung einer Arthrose. Hier sind Unfälle mit Strukturverletzungen (Kreuzband, Meniskus, Knochenbrüche mit Gelenkbeteiligung), Gelenkfehlstellungen, Überbelastung (Beruf, Extremsport, Übergewicht), Alter, Geschlecht, genetische Disposition, aber auch andere Krankheiten wie Diabetes, Gicht, Rheuma und entzündliche Erkrankungen zu nennen.

Hat die Arthrose eine gewisse Ausprägung erreicht, bekommen die Patienten Schmerzen, der eine früher der andere später. Dies ist der Zeitpunkt an dem die Ärzte die ersten Untersuchungen durchführen.

Neben der klinischen Untersuchung erfolgt meist eine Röntgenaufnahme und häufig auch eine Ultraschalluntersuchung, um das Ausmaß der Arthrose und auch eine evtl. vorliegende Gelenkentzündung zu erkennen. Zusätzlich werden die Gelenkachsen beurteilt, um eine Fehlstellung erkennen zu können und auch die Beinlängen werden gemessen. Für spezifische Fragestellungen, zum Beispiel ob Gelenkbinnenstrukturen wie Kreuzband oder Meniskus beschädigt sind, empfiehlt sich neben klassischen Röntgenbildern unter Belastung, ein MRT (Kernspin).

Nachdem alle Befunde vorliegen, werden die Therapieoptionen festgelegt und mit dem Patienten erörtert. 

Als konservative Maßnahmen, also ohne Operation, stehen die Bewegungstherapie / Physiotherapie, physikalische Therapie (Strom, Traktion, Kurzwelle…) und die Ergotherapie zur Verfügung.

Als weitere wichtige Säule in der Behandlung der Arthrose stehen Injektionen mit Hyaluronsäure manchmal auch in Kombination mit Kortikosteroiden (Cortison) zur Verfügung. Nahrungsergänzungsmittel mit Glucosamin / Chondroitin sind, bei nicht möglicher Operation oder bspw. einer Magenempfindlichkeit bei Schmerzmittelgabe oder auch zur Zeitüberbrückung, mögliche therapeutische Möglichkeiten. Opioide als potente Schmerzmittel stehen ebenfalls als Ergänzung bereit (empfohlene Therapien in den aktuellen Leitlinien Gonarthrose).

Wichtig für alle Patienten mit Arthrose, egal in welchem Gelenk, ist: Die Bewegung. Bewegung ist Leben und Leben ist Bewegung: Ein alter Leitspruch mit unverändert viel Wahrheit! Hier arbeiten wir mit Physiotherapeuten Hand in Hand: Wir Mediziner sorgen für die Schmerz- und Entzündungsfreiheit im Gelenk, und im Anschluss erarbeitet der Physiotherapeut / Trainingstherapeut ein Konzept zur Verbesserung der Beweglichkeit und der Kraft bzw. Koordination.

Als definitive Therapie steht die Operation zur Verfügung. Hier erfolgt der Ersatz des Gelenkes durch eine Endoprothese. Am Häufigsten werden Endoprothesen im Hüftgelenk und im Kniegelenk eingesetzt, es gibt sie aber auch für Sprunggelenk, Schultergelenk, Ellenbogengelenk, Handgelenk, Fingergelenk, Zehengelenk und noch einige mehr.