Facetten-Denervierung
Mit Hitze punktgenau gegen den Schmerz
Facetten-Denervierung (Mikrotherapie)
Seit ca. 1976 wird bei Arthrosen der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) bei Erfolglosigkeit von Krankengymnastik und Schmerzmedikamenten (NSAR) eine Denervierung der Facettengelenke vorgenommen.
Welche Funktion hat ein Facettengelenk:
Klinische Symptome:
- Druckschmerz in der Lendenwirbelsäulenregion
- Rückbeugeschmerz
- Schmerzen nach oder beim Aufstehen
- "Schwer in die Gänge kommen"
-
Schmerzen beim Drehen der Wirbelsäule
Welche Facettengelenke sind häufig betroffen:
Am häufigsten sind an der Lendenwirbelsäule die zwei untersten Etagen betroffen, nämlich L4/5 und L5/S1. An der Halswirbelsäule sind es meistens die Etagen C4/5, C5/6 und C6/7.
Ramus dorsalis (= Nerv des Facettengelenks)
Wie ist das therapeutische Vorgehen:
Unter Durchleuchtungskontrolle wird der Nerv des betroffenen Gelenkes mit einem kurz und einem länger wirksamen Betäubungsmittel angespritzt. In der Regel merkt der Patient innerhalb von 5-15 min eine sofortige Linderung der Beschwerden. Die Linderung hält in der Regel dann 2-3 h an und sollte wenigstens 50 % der Ausgangsbeschwerden reduzieren. Dieses Verfahren wird zwei Mal durchgeführt. Hierdurch wird sichergestellt, dass das richtige Gelenk therapiert wird. Hat man die schmerzhaften Wirbelgelenke identifiziert, wird wiederum unter Durchleuchtungskontrolle der entsprechende Nerv des kleinen Wirbelgelenkes aufgesucht und mittels einer Hitzesonde verödet (denerviert). Dies geschieht durch eine Erhitzung der Nadelspitze auf 80 ° C für 90 Sekunden. Zuvor wird eine lokale Betäubung durchgeführt, so dass keine Schmerzen spürbar sind. Wichtig zu wissen ist, dass dieser verödete Nerv ausschließlich für den Schmerz zuständig ist und keine die Bewegung betreffende Funktion hat, d.h. dass muskuläre Funktionen nicht beeinträchtigt werden.
Vorteile des Verfahrens:
- Ambulant durchführbar
- Keine Narbenbildung
- Sehr gute Schmerzreduzierung
- Wiederholbar
- Danach kann schmerzfreier die Rückenmuskulatur auf trainiert werden!
Die Technik ist so einfach wie genial:
Der sogenannte Ramus dorsalis ist ein Nerv, der an den kleinen Wirbelgelenken nur eine einzige und damit für uns Menschen eine sehr Lebensqualität beeinträchtigende Funktion hat: Die Weiterleitung von Schmerzen. Diesen Nerv kann an einer knöchern markanten Stelle unter Durchleuchtungskontrolle sehr gut aufgesucht werden. Durch ein lokal verabreichtes kurz und länger wirksames Betäubungsmittel wird festgestellt, ob dieser Nerv für den Schmerz verantwortlich zeichnet. Die Linderung tritt innerhalb von 5-15 Minuten ein und hält bis zu drei Stunden. Gelingt die Schmerzausschaltung zwei Mal innerhalb von zwei getrennten Behandlungssitzungen um wenigstens 50%, so ist man nach derzeit gültigen Leitlinien einig, dass eine sog. Facettendenervation hilfreich ist. Bei diesem Verfahren wird dieser Nerv mit einer Thermosonde aufgesucht, nach vorheriger Betäubung auf 80° C erhitzt und somit die dauernde Schmerzweiterleitung verhindert. Dieses Verfahren wird Facettendenervierung oder auch Facettendenervation genannt. Das Verfahren wird bei uns in der Praxis ambulant durchgeführt und zeichnet sich durch eine sehr geringe Nebenwirkungsrate aus. Diese sind z.B. leichte Schmerzen an der Einstichstelle, ein bis zwei Tage andauernde geringe Schmerzen bei Bewegung, die mit einfachen Medikamenten wie beispielsweise Diclofenac oder Ibuprofen gelindert werden können.